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„Als die Vertreter der Welt 1948, nach zwei Weltkriegen, die 30 Artikel der Menschenrechte verfaßten, glaubten viele Überlebende an eine Zukunft auf der Basis dieser Resolution. Religionen und Ideologien hatten und haben die Welt zu keinem besseren Ort gemacht. Wieviel besser wäre diese Welt, wäre die Menschenrechtsresolution die gelebte Basis der Verfassung eines jeden Landes.“ (FALKENBERG)
Hier schält und entzerrt sich ein Mann in den besten Jahren, weil nach der jugendlichen Verwirrung, aus der Zeit und bleibt, schlußendlich, auf seinem ganz persönlichen Weg. Er schreibt und singt und spielt Klavier, er reibt sich an den großen Themen und zieht diese in seine reale Welt jenseits der Partyhochburgexzesse. Und er bezieht Stellung. Offen und ohne Ausflüchte.
FALKENBERG‘s Farben sind grau und schwarz und etwas weiß, seine Texte mittlerweile am Höhepunkt ihrer poetischen Kraft angelangt, seine Stimme männlich und klar. Hier zieht einer seinen Stiefel durch, der zwar etwas staubig ist von den vielen Tagen und Nächten auf den Straßen unserer Hemisphäre, von den Reisen zu seinen Sympathisanten und Freunden – aber FALKENBERG steht für sich, fest, während der rauhe Wind faucht, auf den noch vorhandenen, noch nicht vom Haß abgerissenen BRÜCKEN und schaut auch einmal unter diese.
Zwölf Lieder, über die sich BRÜCKEN spannen. Zwölf Möglichkeiten, über den stinkenden Morast zu kommen, weiterzugehen, sich zu entwickeln. Zwölf einzigartige Momente zum Zuhören und Verstehen, was FALKENBERG denkt und welche Schlüsse er zieht.
Wenn ein Album des Jahres 2016 ein Konzeptalbum ist, dann ist es dieses.
Seit 1977 mit eigenen Bands oder Solo unterwegs (davor gab es noch ein paar Jahre Stadtsingechor Halle an der Saale) legte er Meilensteine auf fremde und eigene musikalische Wege, war IC FALKENBERG, Sänger bei Stern Meissen, gab dem Folk die Sporen bei Seitenwind, jazzte bei Klink, paßte sich der Zeit des Wave an mit der Band Joker, wurde vom Publikum zum Sänger des Jahres gewählt, erreichte Herzen und umspielte diese, verkaufte von seinem ersten Soloalbum „Traumarchiv“ über 200.000 Exemplare, tourte, rann und lebte auf der Rock'n'Roll-Überholspur … und … kam zur Besinnung, läuterte sich, wurde erwachsen und streifte alles Überflüssige ab, so daß jetzt mit MENSCHEN AUF BRÜCKEN die Quintessenz und der jetzige Zustand des Künstlers und Menschen FALKENBERG hör- und fühlbar wird.
Lassen wir uns ein auf FALKENBERG. Er hat etwas zu sagen und zu singen.
„Dieses Album widme ich den Stillen & den Blassen / den unbemerkt Verlassenen / den Standhaften / den Aufmerksamen und allen, die frei sind von Hass.“ (FALKENBERG)
Volly Tanner (2016)